Der Vortrag erörtert Reputation als Verschränkung von Wissenschafts- und Medienpraktiken zur wechselseitigen Aufwertung durch verschiedene Parteien (wie Forschende und Verlage).
Grundsätzlich verstehe ich die Zurechnung von Reputation als Mechanismus zur Konzentration von Aufmerksamkeit, z.B. auf eine wissenschaftliche Publikation. Auch eine Forscherin, ein Institut oder eine Universität...
Der Vortrag widmet sich am Beispiel der Berufsbildungsforschung der Leitfrage, in welcher Beziehung Open-Access-Transformation und Reputation zueinander stehen. Dabei wird deutlich, dass im Gegenstandsbereich der Berufsbildungsforschung Widersprüche zu Tage treten, die vermutlich auch in anderen Wissenschaftsdisziplinen zu beobachten sind.
Insbesondere können drei...
Open-Access (OA)-Transformation und wissenschaftlicher Reputationserwerb schienen zunächst in einer nahezu unvereinbaren Beziehung zueinander zu stehen. Zielte die Open-Access-Bewegung doch auf den unmittelbar freien Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen. Demgegenüber ist der Erwerb wissenschaftlicher Reputation seit der Einführung des Peer-Review-Verfahrens mit den ersten...
Berlin Universities Publishing (BerlinUP) ist der gemeinsame Universitätsverlag der Freien Universität Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin, der Technischen Universität Berlin und der Charité – Universitätsmedizin Berlin. BerlinUP möchte bewusst eine Alternative zu gewinnorientierten, kommerziellen Wissenschaftsverlagen bieten und setzt auf ein für Publizierende und Lesende kostenfreies...
In Portalen der Wikimedia-Bewegung gibt es keine Bezahlschranke, weder für Wikipedians (und andere Wikimedians), noch für (wissenschaftliche) Publikationen – schon gar nicht für die Metadaten.[2] Dieses Freie Wissen steht unter offenen Lizenzen, wird von Freiwilligen produziert, gepflegt, verknüpft und genutzt. Die Software MediaWiki[3] erlaubt einfaches und rasches Veröffentlichen von Wissen,...
Bologna-Reform, Exzellenz-Initiative, Open Access – in den letzten 25 Jahren ist eine tiefgreifend veränderte sowie zunehmend „wettbewerblich bestimmte[…] Universitätslandschaft“ mit „marktähnliche[n] Regeln“ zu beobachten. Eines der wichtigsten Erfolgskriterien in diesem Wettbewerb ist die Attraktivität von Forschungseinrichtungen, Forschungsprojekten sowie einzelnen Forschenden mit ihren...
2005 erschien “Die Vermessung der Welt” von Daniel Kehlmann und stellte die Frage nach der Ver-messenheit dieses Unterfangen in seinem historischen Kontext. Übertragen auf das heutige Wissenschaftssystem sollen in diesem Beitrag die Grenzen und Potenziale etablierter bibliometrischer Verfahren im Fokus stehen und kritisch hinterfragt werden, welche Alternativen sich zur Bewertung...
Als innovatives, den Open-Science-Grundsätzen verpflichtetes Forschungsperiodikum veröffentlicht die Zeitschrift für digitale Geisteswissenschaften seit 2015 Beiträge an der Schnittstelle von geisteswissenschaftlicher und digitaler Forschung. Von Beginn an wurden zwei unterschiedliche Review-Verfahren (Closed Peer Review und Open Peer Review) angeboten, die seit 2021 durch ein drittes,...
Reputation ist für eine wissenschaftliche Karriere im deutschen Wissenschaftssystem zentral. Durch Reputation wird die eigene Arbeit aufgewertet, sie wird verwertbar auf dem eng zulaufenden und stark durch die sogenannte "Bestenauslese" geprägten Weg in Richtung Entfristung, Professur und (inter-)nationalem Ansehen.
In einem solchen akademischen Ökosystem, das von neoliberalen Logiken der...