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Description
Als innovatives, den Open-Science-Grundsätzen verpflichtetes Forschungsperiodikum veröffentlicht die Zeitschrift für digitale Geisteswissenschaften seit 2015 Beiträge an der Schnittstelle von geisteswissenschaftlicher und digitaler Forschung. Von Beginn an wurden zwei unterschiedliche Review-Verfahren (Closed Peer Review und Open Peer Review) angeboten, die seit 2021 durch ein drittes, öffentliches Begutachtungsverfahren (Open Public Peer Review) ergänzt werden. Die Entscheidung, welches der Reviewverfahren zur Anwendung kommen soll, liegt hierbei bei den Autor*innen (author’s choice).
Neben der erhöhten Transparenz der redaktionellen und inhaltlichen Qualitätssicherung wird häufig auch ein Reputationsgewinn für die Reviewer*innen als Argument für die Öffnung von Qualitätssicherungsverfahren ins Feld geführt. Außer Acht gelassen wird hierbei aber meist, dass es keine einheitliche Definition von „Open Peer Review“ gibt und dieser Begriff häufig als Schlagwort ohne weitere Erläuterung gebraucht wird – Tony Ross-Hellauer etwa unterscheidet 7 unterschiedliche Dimensionen der „Offenheit“ bei Open-Peer-Review-Verfahren, die bei der ZfdG (und anderen Journals) nur teilweise umgesetzt werden.[1]
Im ersten Teil des Vortrags möchte ich deshalb auf die konkrete Umsetzung des Open [Public] Peer Reviews bei der ZfdG eingehen und mögliche Weiterentwicklungen hin zu noch mehr Offenheit skizzieren. Der zweite Teil soll einer Umfrage unter den bisher für die ZfdG tätigen Reviewer*innen gewidmet sein. Leitfragen sind hierbei: Inwiefern dient gutachterliche Tätigkeit dem Reputationsgewinn? Inwiefern unterstützt die Öffnung von Qualitätssicherungsverfahren die Möglichkeit, Reputation zu erwerben? Welche Aspekte der Offenheit sind hierbei besonders relevant?
[1] Vgl. Tony Ross-Hellauer: What Is Open Peer Review? A Systematic Review. In: F1000 Research 2017, 6:588. 27.04.2017. Version 2.0 vom 31.08.2017, S. 7. DOI: 10.12688/f1000research.11369.2; vgl. auch Yuliya Fadeeva: Qualitative Sprünge in der Qualitätssicherung? Potenziale digitaler Open-Peer-Review-Formate. In: Fabrikation von Erkenntnis – Experimente in den Digital Humanities. Hg. von Manuel Burghardt, Lisa Dieckmann, Timo Steyer, Peer Trilcke, Niels Walkowski, Joëlle Weis, Ulrike Wuttke. Wolfenbüttel 2021. (= Zeitschrift für digitale Geisteswissenschaften / Sonderbände, 5). 01.09.2021. Version 2.0 vom 21.03.2023. HTML / XML / PDF. DOI: 10.17175/sb005_002_v2.