8–9 Oct 2024
ULB Darmstadt, Stadtmitte
Europe/Berlin timezone

Open Access und Reputation – widersprüchliche Befunde in der Berufsbildungsforschung

8 Oct 2024, 11:15
30m
Vortragssaal (ULB Darmstadt, Stadtmitte)

Vortragssaal

ULB Darmstadt, Stadtmitte

Magdalenenstr. 8 64289 Darmstadt
Open Access und Reputation – widersprüchliche Befunde in der Berufsbildungsforschung Panel 1: Wissenschaftskommunikation und Reputation

Speakers

Dr Bodo Rödel (BIBB) Laura Getz (BIBB)

Description

Der Vortrag widmet sich am Beispiel der Berufsbildungsforschung der Leitfrage, in welcher Beziehung Open-Access-Transformation und Reputation zueinander stehen. Dabei wird deutlich, dass im Gegenstandsbereich der Berufsbildungsforschung Widersprüche zu Tage treten, die vermutlich auch in anderen Wissenschaftsdisziplinen zu beobachten sind.

Insbesondere können drei Widerspruchskonstellationen identifiziert werden: (1) So wird zum einen der offene Zugang zu wissenschaftlichen Fachpublikationen begrüßt, zum anderen wird das Thema Open Access aber mit Skepsis betrachtet, wobei Open-Access-Publikationen von den Forschenden häufig als weniger reputationsstiftend wahrgenommen werden. (2) In peer reviewten Journals zu veröffentlichen wird nach wie vor als zentraler reputationsstiftende Weg angesehen – unabhängig davon, ob diese open access erscheinen. Dabei ist aber auch evident, dass das Peer-Review-Verfahren unter vielerlei Gesichtspunkten problematisch ist und keinesfalls unwidersprochen als Garant für Qualität fungieren kann. (3) Schließlich wird die Nutzung sozialer Medien von den Forschenden als weiterer Aspekt der „Openess“ im Wissenschaftsbetrieb und als wichtiger Faktor zur Reputationsbildung wahrgenommen. Gleichzeitig werden soziale Medien von den Forschenden aber nur zurückhaltend genutzt und hinsichtlich ihrer reputationsstiftenden Funktion auch mit Skepsis betrachtet.

Diese drei Widerspruchskonstellationen werden empirisch fundiert durch drei Forschungsprojekte: (1) Das Thema Open Access in der Berufsbildungsforschung wurde in einem umfänglich angelegten Forschungsprojekt untersucht. Im Rahmen dieses Forschungsprojekts wurden vier Gruppendiskussionen mit jeweils fünf bis acht Autor/-innen der Berufsbildungsforschung durchgeführt und darauf aufbauend ein Onlinefragebogen an circa 5.000 Autorinnen und Autoren gesendet (Rücklaufquote 22 %). (2) Forscherinnen und Forscher aus dem Feld der Berufsbildung wurden bzgl. ihrer Einstellung zum Thema Peer Review als Qualitätssicherungsverfahren mit Hilfe eines Onlinefragebogens befragt. (3) Im Rahmen eines Promotionsvorhabens wird ethnografisch untersucht, inwieweit soziale Medien Bestandteil des beruflichen Alltags von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Berufsbildungsforschung sind und inwieweit soziale Medien aus Sicht der Wissenschaftler/-innen dem Aufbau wissenschaftlicher Reputation dienen können.

Der Vortrag schildert die drei Widerspruchskonstellationen anhand ausgewählter Ergebnisse aus den drei Forschungsprojekten und lädt zur Diskussion darüber ein, wie diese Widersprüche überwunden werden könnten.

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