Workshop

Teilnehmende unserer Abschlusskonferenz haben die Möglichkeit, an einem durch Fr. Dr. Gina-Isabelle Henze durchgeführten Workshop (s.u.) teilzunehmen. Bitte geben Sie dies bei der Anmeldung entsprechend an.

 

Workshop für Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen in der Forschung zu Kindesmisshandlung: Gemeinsame Initiativen zum Datenaustausch

Viele Studien zur Kindesmisshandlung stehen vor großen Herausforderungen, z.B. schwierigen Rekrutierungsbedingungen und kleinen Stichprobengrößen, was die statistische Aussagekraft erheblich reduziert. Angesichts der komplexen Natur von Kindesmisshandlungen, deren Auswirkungen je nach Zeitpunkt, Art und Schwere sowie individuellen Suszeptibilität- und Resilienzfaktoren variieren, ist es entscheidend, die gemeinsame Analyse von Daten aus dieser vulnerablen Population voranzutreiben.
Im abschließenden Workshop für junge Wissenschaftler:innen der BMBF-Förderinitiative „Verhaltensstörungen im Zusammenhang mit Gewalt, Vernachlässigung, Misshandlung und Missbrauch in Kindheit und Jugend“ möchten wir aktuelle Möglichkeiten für gemeinsame, konsortien-übergreifende Datenanalysen vorstellen. Wir freuen uns sehr, dass Dr. Gina-Isabelle Henze von der Charité in Berlin, Vorsitzende der neuen ENIGMA-Arbeitsgruppe zu Stress und Resilienz, das Konzept für gemeinsame Bildgebungsanalysen des Gehirns präsentieren wird. Darüber hinaus werden wir über weitere interdisziplinäre Initiativen diskutieren, die (neuro)biologische, physiologische und verhaltensbezogene Daten aus verschiedenen Stressstudien kombinieren, z.B. die STRESS-NL-Datenbank. Wir freuen uns darauf, Sie in Göttingen begrüßen zu dürfen. 

Dr. Gina-Isabelle Henze: ENIGMA Stress und Resilienz: Entschlüsselung der neuronalen Stressverarbeitung und Erhaltung der psychischen Gesundheit


In den letzten Jahrzehnten konzentrierte sich die neurowissenschaftliche Forschung zu Stress und Resilienz hauptsächlich auf Maße der funktionellen Konnektivität im Task- und Ruhemodus (d.h. BOLD-abhängige fMRT). Resilienz, die Fähigkeit, trotz belastenden Umweltbedingungen die psychische Gesundheit zu bewahren, ist ein immanenter Prozess, der eng mit Stress interagiert. Erstaunlicherweise wurden bisher nur wenige Versuche unternommen, die Hirnstruktur (z.B. Volumen, Dicke, Oberfläche) in Bezug auf Stress und Resilienz zu untersuchen, obwohl solche Messungen als stabiler gelten als kontextabhängige BOLD-Antworten. Um diese Lücke zu schließen, ist das erste Ziel von ENIGMA Stress & Resilienz, die Beziehung zwischen strukturellen Hirnmaßen und Variablen von Stress und Resilienz in gesunden und vulnerablen Populationen zu untersuchen. Ziel der EMIGMA Working Group ist es, internationale Stress- und Resilienzforscher :innen zusammenzubringen, um Daten für Meta-, Mega- und Mediationsanalysen bereitzustellen, die sowohl gesunde als auch (prä-)klinische Kohorten umfassen, um letztlich zu entschlüsseln, wie das menschliche Gehirn die zentralnervöse Stressverarbeitung organisiert und dabei die Gesundheit erhält.