Am 25. April 2024 jährt sich der 175. Geburtstag Felix Kleins. Bereits als 23-Jähriger zum Professor ernannt, schrieb Klein an Gaston Darboux, dass er hoffe, in Erlangen eine Schule geometrischer Production zu gründen. Als Klein von München nach Leipzig wechselte, informierte er Wilhelm Fiedler in Zürich, dass er gern junge Mathematiker senden könne, denn er wolle in Leipzig eine Pflanzschule für Privatdozenten kreieren. Im Vortrag wird Kleins Drang erhellt, mathematische Talente um sich zu sammeln, zu fördern und zu eigener Kreativität zu führen. Sein Herangehen wird mit dem Verhalten damaliger bedeutender Berliner Mathematiker verglichen. An Beispielen wird gezeigt, wie Klein junge Leute, Männer wie Frauen, zur Promotion und/bzw. zur Habilitation inspirierte, seit seiner Zeit als Privatdozent bis zur Zeit als Emeritus, was die enge Kooperation mit Emmy Noether einschließt. Die Rolle gemeinsamer Forschungsseminare für das Hervorbringen von Talenten in „reiner“ und „angewandter“ Mathematik in Göttingen wird besonders in den Blick genommen. Klein startete dies 1895 mit Hilbert und später mit weiteren neu Berufenen.