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Beschreibung
Der Vortrag behandelt die unterschiedlichen Herangehensweise an die Untersuchung frühneuzeitlicher Drucke durch die Kombination von philologischer Bearbeitung und quantitativer Annotation. In einer Zeit, in der der digitale Zugang zu historischen Dokumenten stetig zunimmt, stellt diese interdisziplinäre Methode einen vielversprechenden Ansatz dar, um tiefgreifende Einblicke in den frühneuzeitlichen Sprachgebrauch sowie in den Kontext der Entstehung zu erhalten.
Die philologische Bearbeitung von frühneuzeitlichen Drucken zielt darauf ab, individuellen Sprachgebrauch zu erfassen und Einzelwerkanalysen durchzuführen. Durch die Analyse von Werken in ihrer originalen Form können Veränderungen im Laufe der Zeit identifiziert werden, die Einblicke in kulturelle, soziale und sprachliche Entwicklungen ermöglichen.
Parallel dazu beinhaltet die quantifizierbare Annotation die Anwendung von technologischen Werkzeugen zur automatisierten Identifizierung und Markierung bestimmter Merkmale in den Texten. Hierdurch können wiederkehrende Muster, Wortverwendung, Satzstrukturen und andere linguistische Elemente erfasst werden. Diese quantitativen Daten bieten die Grundlage für statistische Analysen und ermöglichen somit allgemeine Schlussfolgerungen über den frühneuzeitlichen Sprachgebrauch.
Zudem wird auf die Herausforderungen und Grenzen dieses Ansatzes eingegangen, wie beispielsweise Textvarianz, Genauigkeit der automatisierten Annotation und Interpretation der quantitativen Daten.
Insgesamt trägt dieser interdisziplinäre Ansatz dazu bei, unser Verständnis von frühneuzeitlichen Drucken zu vertiefen, indem er traditionelle philologische Methoden mit modernen technologischen Werkzeugen verknüpft.